„Kein Unterschied zwischen real und virtuell“
ZEIT ONLINE: Herr Pétursson, Sie sind Geschäftsführer von CCP, dem Unternehmen hinter dem riesigen Weltraum-Rollenspiel Eve Online, das sie mitentwickelt haben. Auf der Quo-Vadis-Konferenz diese Woche in Berlin haben Sie gesagt, man müsse den selbstzerstörerischen Konsumwunsch des Menschen in virtuelle Welten auslagern. Wie stellen Sie sich das vor?
Hilmar Veigar Pétursson: Würde jeder so leben wie Sie und ich, wir würden sechs Erden brauchen, um die Bedürfnisse aller zu befriedigen. Die Rechnung ist einfach: Entweder weniger Menschen oder mehr Erden – oder, so wie jetzt, soziale Ungerechtigkeit. Was wäre, wenn man eine neue Erde als virtuelle Welt erschaffen würde? Es wäre eine Welt, in der wir Dinge erleben, die auf der Erde unmöglich oder kaum zu bezahlen wären. Würde man sie real genug gestalten, dann wären sie auch ebenso bedeutsam.