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Theater gegen das Totschweigen
Schnips. Schnips. Schnips. Während Lokalmatadorin Nosipho Gumede aus Johannesburg ihr Gedicht vorträgt, sind die Hände ihrer Zuschauer im Theater der Witwatersrand Universität in ständiger Bewegung. Bei einem Poetry Slam schnipst das Publikum nämlich mit den Fingern. Es ist ein Zeichen unmittelbarer Zustimmung, wenn die Dinge, die auf der Bühne gesagt werden, so gut oder wahr sind, dass sie nicht unkommentiert bleiben können. Und weil Applaus den Vortrag stören würde, fallen die Ovationen etwas leiser aus. Das Gedicht der 20jährigen, die Ingenieurswissenschaften an Südafrikas zweitgrößter Uni studiert, bewegt ihre Zuhörer jedenfalls hörbar. „We just pull up our panties and walk“, so lautet eine refrainartig wiederkehrende Strophe, wir ziehen unsere Höschen an und gehen davon.